Schulumbruch?

Ich möchte euch berichten, welche Veränderungen es in letzter Zeit an unserer Schule gab:

Das Thusnelda-Gymnasium befindet sich momentan in einem Wandel. Zuerst einmal haben wir einen neuen Schulleiter, Herrn Szymkowiak und einige neue Lehrer*innen an der Schule.

Auch das Schulgebäude hat sich etwas verändert. Vielleicht habt ihr gesehen, dass die Wände (zum einem vor den Toiletten und zum anderen vor dem Chemie- und Physiktrakt) verschönert wurden. Einige Schüler*innen haben im Rahmen des Unterrichts die Wände mit viel Arbeit bemalt. Außerdem wurden die Böden in den Klassenräumen erneuert und das Loch an der Decke (im Keller) wurde geschlossen.

Seit circa einem Jahr gibt es verschiedene Arbeitsgruppen zu Themen wie Schulvertrag, Homepage und Kommunikation, die sich damit befassen unsere Schule weiterhin zu verbessern. Eine AG hat sich mit dem Thema G8/ G9 befasst, um die Veränderung zu G9 so gut wie möglich umzusetzen.

Damit sind wir auch schon bei den strukturellen Veränderungen des Thusnelda-Gymnasiums. Für die jetzigen fünft- und Sechstklässler heißt es ein Jahr mehr Zeit zum Lernen, denn es gab einen Wechsel zu G9.

Eine andere Veränderung, bzw. positive Entwicklung gab es für die Oberstufe. Alle Oberstufenschüler*innen können jetzt mit individuellem Passwort und der App „Untis Mobil“ auf ihren persönlichen Stunden- und Vertretungsplan zugreifen.

Ihr seht, momentan sind einige Sachen am Thus in Bewegung.
Ich freue mich schon auf weitere positive Entwicklungen unserer Schule.

Von: Jorina Hinrichs

Zeitzeugin Martin Luther Kings in Köln

Eine gespannte Stille legt sich über den Raum, als der Vertreter des Amerika Hauses e.V. NRW Juandalynn R. Abernathy, Tochter des Bürgerrechtlers Dr. Ralph D. Abernathy, ankündigt. Als engster Vertrauter Martin Luther Kings war nämlich nicht nur Dr. Abernathy ein dauerhafter Gast bei der Familie King, sondern seine gesamte Familie. Dadurch entstand eine tiefe Freundschaft zwischen den ältesten Töchtern der Familien, die von den Geschehnissen des Civil Rights Movements nicht unberührt blieben.

Von dieser Zeit und ihren Erinnerungen an Martin Luther King erzählt Juandalynn im Laufe des Abends am 19. September 2019 im Veranstaltungsraum der VHS innerhalb des Rautenstrauch Joest Museums. Zunächst jedoch gibt die „Master of Music“ studierte Sopranistin einige Lieder zum Besten, die das aus jungen und älteren BesucherInnen bestehende Publikum zutiefst begeistern. Mehr als eine Performance bewegt die ZuhörerInnen zu Gänsehaut und überschwänglichem Applaus. Trotz anschließenden Standing Ovations entschuldigt sie sich für ihre einer Erkältung geschuldeten Einschränkung beim Singen und erwähnt an dieser Stelle ebenfalls, dass ihre Mutter erst kürzlich verstorben sei, sie daher also noch trauere und am nächsten Morgen zur Beisetzung in die USA fliege. Dennoch wollte sie an diesem Abend anwesend sein.

Juandalynn hat vorbereitet, was sie sagen will, und stellt sich mit ihren Zetteln hinter das Rednerpult. Kurz darauf erschallt ein beinahe fehlerfreier deutscher Vortrag durch den Raum, der ihren Jahren in Deutschland geschuldet ist. Inzwischen lebt sie sogar mit ihrem Mann und Sohn in Nordrhein- Westfalen. Weit kommt sie mit ihrer vorbereiteten Erzählung jedoch nicht, da sie bereits nach kurzer Zeit anfängt, mit ihrem sympathischen Wesen selbst Erinnerungen zu rekapitulieren und mit Freuden an ihre Kindheit zurückzudenken.

Juandalynn ist in der Lage, losgelöst und glücklich zu sein, trotz einiger Geschehnisse aus ihrer Kindheit. Neben den schönen und witzigen Erinnerungen – wie sie und Yolanda King als älteste Kinder versucht haben King vom Rauchen abzuhalten, indem sie seine Zigarren in der Toilette heruntergespült haben und er sich dann wunderte, wohin diese denn verschwanden – berichtet sie ebenfalls von den traurigen Erinnerungen. Beispielsweise erzählt sie davon, wie sie mit zwei Jahren einen Sprengstoffattentat auf ihren Vater überlebte oder davon, wie Martin Luther King starb und ihren Vater mit seinem Vermächtnis zurückließ.

Juandalynn lässt aber auf jede solcher Erinnerungen eine schöne folgen, wie als sie seiner „I have a dream“-Rede zuhörte und als kleines Kind gekränkt war, nicht darin erwähnt worden zu sein. Damit bleibt ein glückliches, aber auch an vielen Stellen sehr ernstes Leben während des Civil Rights Movements als Eindruck zurück.

Mit ihrem Lachen und den teilweise ungeplanten Erzählungen von ihrer Kindheit erschafft Juandalynn eine fröhliche und sehr persönliche Atmosphäre. Sie lässt aber nicht nur die starke Vorbildfigur Martin Luther King wie einem eine vertraute Person erscheinen, sondern animiert viele ZuhörerInnen in der dem Vortrag anschließenden Fragerunde dazu, über einen selbst zu sprechen und Meinungen zu äußern. Verständnisvoll nimmt sie alles auf, unterhält sich mit Interessierten über die bestehende Politik in Deutschland und hat zu allem Beispiele aus ihrem Leben parat, ob es nun die rassistische Behandlung ihres Sohnes, neugierige kleine Mädchen im Urlaub oder Trump-Wähler in der Familie Kings und als eigener Ehemann sind.

Die gelöste Stimmung wird nur ungern unterbrochen, aber Juandalynn erklärt sich am Ende freudig dazu bereit, noch für die anwesenden Schüler und Schülerinnen der kostenlosen Veranstaltung zu bleiben und Fotos zu machen. Dabei beantwortet sie weiter Fragen und unterhält sich offen mit allen Beteiligten.

Am Ende des Tages gab es vermutlich keine Person, die nicht gerne noch länger Juandalynns lebhafter Stimme zugehört und so viel mehr über ihr Leben erfahren hätte. Aber auch so gibt es genug Stoff zum Nachdenken und vielleicht sogar zum Überdenken von eigenen Weltansichten.

von: Clara Sakic