von Seyran Akter
Seit fast einem Jahr spielt die Welt verrückt. Läden werden geschlossen und wieder geöffnet, Ausgangsbeschränkungen hier und da. Menschen verlieren ihre Jobs oder beantragen Kurzarbeit. Die Quote der neuen Ansteckungen steigt und sinkt, überall wird nur über die Corona-Pandemie berichtet.

Mitten in der ganzen Ungewissheit, wie es weitergehen soll, stehen auch die Schüler*innen. Denn während die Schulen geschlossen sind, müssen sie weiter lernen und ihr Bestes geben. Die Schüler*innen vom Gymnasium Thusneldastraße lernen von Zuhause aus und nehmen digital am Unterricht teil. Über die Plattform Microsoft Teams bekommen sie Aufgaben zugeschickt und werden zu online-Konferenzen eingeladen. Als die Schulen im Frühjahr 2020 erstmals geschlossen wurden, war alles noch etwas unorganisiert doch mittlerweile ist es zu einem zweiten Lockdown gekommen der nun seit Dezember 2020 auch für die Schulen anhält. Müsste jetzt nicht alles glatt laufen?
Interviewt wurden die 13-jährigen Schüler Fatima und Simon, beide gehen in die 8. Klasse. „Ich denke es ist gut, dass wir eine Plattform wie Teams haben, man hat mehr Möglichkeiten und ist flexibel“, meint Fatima. Aber die Lehrer würden zu oft Aufgaben aufgeben und es würden übermäßig viele Konferenzen stattfinden. Die Anzahl sei nicht ausgeglichen und in der Hinsicht käme auch manchmal wenig Verständnis von Seiten der Lehrer. Simon hingegen meint, dass einige Lehrer*innen eine angemessene Zahl von Aufgaben vergeben würden und es eher Ausnahmefälle seien, in denen es zu viel oder zu wenig gäbe. Außerdem findet er gut, dass die Konferenzen jetzt auch meistens rechtzeitig angekündigt werden würden und man sich so seinen Tagesablauf organisieren könne.
Wie man sieht, gibt es unterschiedliche Meinungen zu dem Thema, wie das Homeoffice für die Schülerschaft läuft, aber man kann schlussfolgern, dass es den Schüler*innen wichtig ist, sich organisieren zu können.
Um noch eine andere Meinung aus einer anderen Perspektive einzuholen, habe ich Frau Wingenfeld interviewt, die Deutsch, Musik und Religion am Gymnasium Thusneldastraße unterrichtet. Sie habe den Eindruck, dass der Online Unterricht für die Schüler*innen anstrengend und ermüdend sei. „Weil so viel so lange vor dem Bildschirm zu sitzen, den Menschen müde macht und somit die Konzentration erschwert“ sagt sie in unserem Interview. Das Soziale würde den Schüler*innen fehlen, ihr gehe es genauso. Sie meint, für die Lehrer*innen sei es sehr leicht, sich über Teams untereinander abzusprechen, aber das zwischenmenschliche in Ihrem Job würde ihr fehlen. Sie würde sich von den Schüler*innen wünschen, dass sie eigenständiger arbeiten und auch in den Konferenzen die Kamera anschalten würden, um das Soziale nicht aufgeben zu müssen. Ihr fehle die Motivation und die Begeisterung für die Fächer seitens der Schüler*innen. Seit dem zweiten Lockdown käme man leichter mit der Technik klar, weil man sich nun besser auskenne. Da die Schule jetzt ein konkreteres Konzept habe, sei es einfacher, Richtlinien befolgen zu können, erklärt sie. Ihr gefalle, dass die Schüler*innen besser erreichbar wären. Durch die Technik, die ihr zu Verfügung stehe, könne sie trotz Covid-19 einen kreativen Unterricht gestalten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Technik für Schüler*innen und den Lehrer*innen einiges erleichtert. Probleme gibt es aber trotzdem und deren Gründe sind meistens, dass die Lehrer*innen zu viele Aufgaben aufgeben, während die Motivation mit der Zeit nachlässt. Es fehlt vor allem der soziale Kontakt und der direkte Austausch zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen und untereinander. Wir alle hoffen aber auch, dass wir bald wieder in den Präsenzunterricht können und unsere Freund*innen und Mitschüler*innen wiedersehen. Vielleicht steigt dann auch wieder die Motivation, wenn man mehr gemeinsam lernen kann.