
Die Erdkundekurse der EF machten am 07.11.2019 eine Exkursion zum Braunkohletagebau Garzweiler. Die Führung durch das Abbaugebiet wurde von einem RWE-Mitarbeiter geleitet.
Nach einem Vortrag im Info-Center startete die geführte Tour mit dem Bus über das Braunkohleabbaugebiet: In strömendem Regen ging es zuerst an der Belade-/Verladestation entlang. Anschließend ging es am Kohlebunker vorbei und zu einem Ausstellungsexemplar eines Schaufelradbaggers.
Von „Garzweiler 1“, dem ehemaligen Abbaugebiet, führte der Weg entlang der Transportbänder zum Bandsammelpunkt und dann zu einem Aussichtspunkt am Tagebau „Garzweiler 2“. Wir sind an rekultivierten Landschaften vorbeigefahren, haben uns den Ort Keyenberg, der kurz vor der Umsiedlung steht, angeschaut und einen kurzen Stopp beim Kraftwerk Neurath gemacht.
Der mit Braunkohle produzierte Strom garantiert bislang die Stromversorgung in Deutschland, da er dauerhaft hergestellt werden kann. Uns fällt erst auf, wie wichtig der Strom in Haushalten, aber vor allem auch in Fabriken ist, wenn er ausfällt. Momentan ist dies nämlich das Problem an Erneuerbaren Energieträgern. Der „grüne Strom“ kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Versorgungssicherheit garantieren, da es zu wenig Speicher- und Liefermöglichkeiten gibt und regenerative Energien aus Windkraft und Solarenergie von Wetterlagen wie Wind und Sonnenschein abhängig sind.

Trotz der Versorgungssicherheit, die RWE mit der Braunkohle garantieren kann, ist Braunkohle jedoch der klimaschädlichste und ein sehr umstrittener Energieträger. Durch die Sicherheit der Stromversorgung und die geringen Erzeugungskosten ist Braunkohle momentan in Deutschland allerdings auch der bedeutendste Energieträger.
Doch nicht nur die Luftverschmutzung, sondern auch die Verwüstung von Landstrichen und Rodung von Wäldern ist ein großes Problem. „Muss man wirklich Braunkohle unter diesen Umständen abbauen?“ – Diese Frage haben wir uns gestellt und sind zu dem Schluss gekommen, dass es trotz aufwändiger Rekultivierung- und Renaturierungsmaßnahmen, der „Wiederherstellung“ der Natur, keine dauerhafte Lösung ist. Denn so stark wie die Natur zerstört wird, kann sie sich nicht wieder erholen.

Zudem werden die Ortschaften in den Abbaugebieten dem Erdboden gleichgemacht, weshalb die Bewohner, häufig nicht freiwillig, umgesiedelt werden. Sie erhalten zwar Entschädigungen im Wert ihres Besitzes, jedoch können Gemeinschaften, Traditionen und Geschichten durch Geld nicht ersetzt werden.
Abschließend können wir sagen, dass die Führung von RWE informativ war und wir einiges dazu gelernt haben, jedoch unterstützen wir weiterhin den Kohleausstieg und den Umstieg auf erneuerbare Energien.
von: Julika Donner & Jorina Hinrichs