Ein Interview mit Laura Ortiz Arteaga
Name: Laura Ortiz Arteaga
Geburtstag: 6. März
Wo leben Sie eigentlich und wie kommt es dazu, dass Sie jetzt in Deutschland sind?
Ich lebe in der Kölner Innenstadt und ich liebe es. Ich lebe seit fast 20 Jahren in Deutschland. Zuerst habe ich in Münster gelebt, und vor ungefähr 12 Jahren bin ich nach Köln umgezogen. Die Liebe hat mich nach Deutschland gebracht, da ich in der Uni in Spanien meinen heutigen deutschen Ehemann kennen gelernt habe.
Soweit ich weiß haben Sie Ihr Referendariat schon abgeschlossen!? Was machen Sie bei uns an der Schule?
Du hast Recht. Ich bin schon Lehrerin, aber in einem anderen Land, in Spanien, und wenn ein Lehrer aus einem anderen EU-Land hier in Deutschland als “richtiger Lehrer” arbeiten möchte, muss er einen sogenannten EU-Anpassungslehrgang absolvieren. Es ist etwas Ähnliches wie ein Referendariat: Ich muss die Kern- und Fachseminare besuchen, wie die anderen Referendare, und ich habe auch Unterrichtsbesuche, allerdings werde ich nicht benotet, weil mein Staatsexamen anerkannt ist. Meine Note steht schon fest.
Welche Fächer haben Sie studiert und warum?
Ich habe Englisch und Spanisch studiert, denn ich liebe Reisen und dafür sind die Fremdsprachen immer nützlich.
Wie lange haben Sie studiert?
Ich habe viele Jahre studiert. Zuerst wollte ich Englisch-Grundschullehrerin werden und ich habe das studiert, aber ich war sehr früh fertig, mit 22, und habe dann erstmal weiter Anglistik studiert, weil ich auch in der Sekundarstufe unterrichten wollte. Danach habe ich den Master of Education absolviert. Alles in Spanien. Im Moment bin ich immer noch aktiv an der Uni, dieses Mal in Köln, weil ich ein paar Credits erwerben muss, damit mein Studium in Deutschland voll anerkennt wird. Und als Hobby studiere ich Bildungspsychologie an einer Fernuni, obwohl ich im Moment damit eine Pause mache.
Warum sind Sie Lehrerin geworden?
Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten und Sachen zu erklären. Was ich auch toll an dem Lehrerberuf finde, ist der Urlaub. Den gleichen Urlaub wie meine Kinder zu haben, finde ich sehr praktisch.
Was haben Sie bisher Tolles als Lehrerin erlebt?
Ich habe fast nur schöne Sachen erlebt. Als Lehrerin hatte ich die Gelegenheit, viele verschiede Menschen kennen zu lernen. Dabei habe ich viele interessante Erfahrungen gesammelt und viele Herausforderungen gemeistert, und so bin ich als Mensch gewachsen.
Wo haben Sie studiert?
In Spanien an verschiedenen Universitäten: Universidad de La Rioja, UNED, UNIR, und jetzt an der Universität zu Köln.
Warum sind Sie an unsere Schule gekommen?
Ich wollte meinen EU-Anpassungslehrgang an einer Schule absolvieren, die nicht weit weg von meiner Wohnung entfernt ist, und ich hatte das Glück, im Thusnelda-Gymnasium zu landen.
Wie waren Ihre ersten Tage an unserer Schule?
Es war am Anfang sehr merkwürdig, weil keine Schüler da waren. Das war ein bisschen traurig, alles war leer und still.
In welchen Klassen waren Sie bisher?
Ich konnte bis jetzt leider ganz wenig hospitieren. Ich war im Präsenzunterricht in einer Q1 in Spanisch, in der 9. und EF in Englisch und online in einer 9. und in einer EF in Spanisch. Ich bin auch aktiv in der Wikla.
Wie finden Sie unsere Schule im Vergleich zu Ihrer Schule in Spanien?
Die Schulen hier und in Spanien sind ganz unterschiedlich. Dort gibt es nicht Gymnasium, Gesamtschule oder Realschule, sondern alle Schüler gehen zu der gleichen Schule, bis sie 16 sind. Danach können sie entweder eine Ausbildung in einer Berufsschule machen oder noch die Sekundarstufe 2 besuchen, um das Abitur zu machen. Aus diesem Grund gibt es in der Mittelstufe riesige Unterschiede im Leistungsniveau in einer Klasse, und daher ist es, finde ich zumindest, in Spanien schwieriger zu unterrichten als in Deutschland.
Was halten Sie von der aktuellen Situation im Bezug zu Ihrem Job?
Es macht alles schwieriger, aber wir schaffen das! Ich bin froh, dass wir unter diesen Umständen überhaupt anfangen zu arbeiten durften.
Danke für euer Interesse an mir!
von: Julika Donner